Grußwort an Genug ist Genug!

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Liebe Freundinnen und Freunde, Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebe Genossinnen und Genossen,

Wir von der Berliner Obdachlosenhilfe bedanken uns bei euch und allen, die heute gegen die Inflation auf die Straße gehen. Es ist wichtig, dass wir uns zusammentun und gemeinsam eine soziale Lösung der Krise einfordern.

Seit zehn Jahren sind wir nun schon auf den Straßen unserer Stadt unterwegs um obdachlose Menschen mit dem Allernötigsten zu versorgen. Eine Suppe, ein Schlafsack, eine Jacke vielleicht. Wir sehen seit langem, wie der Staat diese Menschen im Stich lässt. Jobverlust, Mieterhöhung, Eigenbedarfskündigung – manchmal ist die Wohnung plötzlich weg, und eine neue findet man nur mit viel Geld oder viel Glück. Die Wohnheime sind überfüllt, viel zu Vielen bleibt nur die Straße. Kälte, Gewalt, Verachtung – ohne ein Dach überm Kopf ist man schutzlos ausgeliefert. Dabei stehen in Berlin zehntausende Wohnungen leer, Platz wäre genug da. Aber die Politik traut sich nicht etwas dagegen zu unternehmen, gerade die SPD kumpelt lieber mit ihren Freunden aus der Immobilienlobby. Damit Immobilienkonzene ungestört Profite machen können, müssen Tausende auf der Straße leben. Wenn sich nichts ändert, werden diesen Winter noch Viele mehr dazukommen.

Schon lange kommen auch Rentnerinnen und Rentner, prekär Beschäftigte oder Arbeitslose zu uns, weil ihnen das Geld nicht zum Leben reicht. Jetzt werden die Schlangen bei unseren Essensausgaben immer länger. Die Preise steigen, wieder werden die Reichen reicher und die Armen ärmer. Ehrenamtliche, private Hilfe fängt die Menschen auf, die von diesem Staat und der Marktwirtschaft arm gemacht wurden. So kann es nicht weiter gehen. Wir brauchen dringend soziale Maßnahmen, damit die Menschen durch die Krise kommen. Obdachlose Menschen müssen untergebracht, Wohnraum muss geschaffen werden. Gewinne und Vermögen gehören besteuert, Löhne und Sozialleistungen gehören an die Inflation angepasst.

Wir brauchen eine breite Bewegung, die für eine sozialere Gesellschaft eintritt und die der Politik richtig Druck macht. Wenn wir nichts tun, dann tut sich gar nichts. Auf die Regierung, die für den ganzen Mist verantwortlich ist, können wir uns nicht verlassen. Deshalb freuen wir uns über jeden, der heute hier ist, und hoffen dass in den nächsten Wochen und Monaten noch viel mehr Menschen auf die Straße gehen. Denn: Genug ist genug, und zusammen sind wir stark.

Danke.