Projekt UHFA – Unterstützung Housing First Angebote

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Seit 2023 gibt es – glücklicherweise – in der Stadt Berlin eine Reihe von Angeboten Sozialer Träger, die nach dem „Housing-First“-Prinzip arbeiten und obdachlose Menschen in Wohnraum bringen.

Dass der Senat dafür die Finanzierung übernimmt, ist aller Ehren wert, aber…

… es hat sich gezeigt, dass es hier, wie so oft, zu einer Diskrepanz zwischen (Förder-)Theorie und Praxis kommt. Wieder einmal treten Bedarfe zutage, die in der Finanzierungs-Logik der öffentlichen Hand nicht vorgesehen sind, die jedoch im sozialarbeiterischen Alltag sehr wohl eine Rolle spielen.

Da wir – als ausschließlich spendenfinanzierter Träger – frei von Vorgaben der öffentlichen Hand sind, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dort, wo wir es können, in die entstandenen Bedarfslücken zu stoßen und Abhilfe zu schaffen.

Wie sieht so etwas also praktisch aus?

Man nehme: Eine*n Klient*in, eine Wohnung, füge etwas Sozialarbeit hinzu und fertig ist das Housing First. So weit, so einfach, so gut.

Aber: Sind vier Wände und ein Dach schon eine Wohnung? Sollte da nicht wenigstens am Anfang auch ein Bett/Stuhl/Tisch drin sein? Und was ist mit den Habseligkeiten, die die Menschen bereits mitbringen? Wie kommt da eins zum anderen, wo kommt es her und wie kommt es von A nach B? Natürlich, irgendwann springt das Amt mit der Erstausstattung ein, aber – genau: Irgendwann…

Das haben sich die Planer*innen nicht so gut überlegt und deshalb keine Transportkapazitäten und Basis-Möblierung vorgesehen. Und genau da kommen wir ins Spiel.

Dank einer großzügigen Spende sind wir in der Lage, längerfristig einen Transporter zu mieten und ihn bei Bedarf Kolleg*innen vom Netzwerk der Berliner Housing-First-Träger zur Verfügung zu stellen. Natürlich nutzen wir ihn zu genau diesem Zweck auch selbst – und auch bei unseren Ausgabe-Aktionen, wenn Zeit und Gelegenheit ist.

Außerdem haben wir sichergestellt, dass die Projekte, so sie denn wollen, auch die Möglichkeit haben, für ihre Klient*innen preiswerte Möbel anzuschaffen – als „Erste Hilfe“ sozusagen.

Das alles im Sinne solidarischer kollegialer Unterstützung, betont einfach zugänglich und stets mit dem Blick auf die Bedarfe derer, um die es in unserer Arbeit wirklich geht: Obdachlose Menschen und solche, die es nicht mehr sein wollen.